Lobbyarbeit in eigener Sache

TOP-Management Pflege, eine neue Community für Managerinnen aus der Pflege, will Frauen auf dem Karriereweg nach oben unterstützen.

Was hindert Frauen aus der Pflege- und Gesundheitsbranche am Karrieresprung? Warum fällt ihnen trotz Eignung und Kompetenz der Weg in die erste Reihe so schwer? Die bundesweite Community „TOP-Management Pflege“ steht für Unterstützung und Austausch von Frauen in Führungspositionen der Pflege. Offizieller Startschuss der Initiative war am 8. März 2020, dem Internationalen Frauentag. Inzwischen hat das neue Netzwerk nahezu 140 Mitglieder.

TOP-Management Pflege steht für Unterstützung und Austausch von Frauen in Führungspositionen der Pflege. Das Ziel: Frauen auf dem Weg in Führungspositionen ermutigen, ihren Gestaltungsspielraum zu erkennen, zu nutzen und zu vergrößern. Das Netzwerk bietet Impulse, Erfahrungsaustausch und gemeinsame Themen für Führungsfrauen – und solche, die es werden wollen. Bei Mentorinnen im Netzwerk können sich Frauen strategische Ratschläge, aber auch emotionalen Beistand holen. Gründungspartner sind KORIAN Deutschland, die PAUL HARTMANN AG und die Medizinische Hochschule Hannover. Als Partner unterstützen DAN Produkte und die Karla Kämmer Beratungsgesellschaft.

Die Netzwerkerinnen kommen aus:

  • Kliniken und Altenhilfeeinrichtungen
  • Aus- und Weiterbildung
  • Forschung und Innovation
  • Führungsebene von Krankenkassen
  • Pflegeverbänden und -Institutionen
  • Pflege- und Gesundheitspolitik
  • Industrie und Dienstleistung

Frauen führen anders, aber selten!

Bisher gilt: Frauen führen anders, aber selten! Das Frauennetzwerk TOP-Management Pflege versteht sich als eine Art Lobbyarbeit in eigener Sache. Die Netzwerkerinnen können sich schriftlich im geschützten Mitgliederbereich der Webseite und bei digitalen oder persönlichen Community-Treffen austauschen. Dabei geht es – und das wird von den Mitgliedsfrauen immer wieder betont – nicht darum, gegen die männlichen Kollegen zu arbeiten, sondern es geht um Austausch, Best-Practice-Modelle und Vorbilder.

„Seit 40 Jahren bin ich in der Pflegebranche tätig. Ich habe erfahren, dass Männer ganz selbstverständlich Netzwerke bilden. Die Basis dafür liefern Themen wie Fußball oder das gemeinsame Bier am Abend. Dann einen Kollegen um einen Rat oder Gefallen zu bitten, ist für männliches Fachpflegepersonal kein weiter Weg mehr”, sagt Iris Meyenburg-Altwarg, Netzwerkfrau der ersten Stunde. Frauen sind nach ihrer Erfahrung und Einschätzung viel zurückhaltender, sie stünden bei solchen Netzwerken oft außen vor. Auch gäbe es seit rund 20 Jahren immer mehr männliches Führungspersonal in der Pflege. “Viele Männer haben erkannt, dass man auch in dieser Branche durchaus Karriere machen kann“, und würden dies nun entsprechend nutzen.

Karrieren in der Pflege möglich

Und für Eva Lettenmeier, die die Idee des Frauennetzwerks von Beginn an unterstützt hat, geht es nicht nur darum, den Frauen in der Pflege „Mut“ zu machen, sich auch über die Einrichtungsleitung hinaus überregionale Leitungsaufgaben zuzutrauen. “Es geht auch darum deutlich zu machen, Pflege ist ein Beruf, in dem man als Frau Karriere machen kann.”

Weitere Informationen: www.topfrauen-netzwerk.de

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